oder

DAS BUCH DER KATASTROPHEN

  nach einem eigenem Text mit großformatigen Papiercollagen illustriert

Der Eisbär träumt im Zoo von den Katastrophen, die sich überall dort auf der Erde ereignen, wo viele der Zootiere ursprünglich zuhause sind. Als er erfährt, dass die Menschen dahinterstecken, wird er ungeheuer wütend. 

"Im Zoo hatte sich der Eisbär zum Frühstück eine ordentliche Tatze Fisch genehmigt und stand oben auf seinem Felsen. Er genoss die schöne Aussicht und die Morgensonne auf seinem Pelz und hing seinen Gedanken nach. Dazu hatte er jede Menge Zeit, denn er musste  weder jagen, noch fischen, noch lange Wege über das Eis laufen und er verbrachte  viele Stunden damit, sich auszumalen, wie die weite Welt hinter den Zoomauern aussah. Gerne dachte er an die fernen, fremden Länder, aus welchen die anderen Tiere stammten, die mit ihm im Zoo lebten. "Die Erde scheint wunderschön zu sein," sagte er sich oft, wenn er im Kopf wieder eine besonders lange Reise unternommen hatte."

"An diesem Morgen brummte dem Eisbären gehörig der Bärenschädel, denn ihn hatte ein furchtbarer Alptraum geplagt. Ihm träumte, dass er nicht länger in seinem Eisbärengehege war, sondern unten in den Straßen der Stadt. Dort herrschte ein gewaltiger Lärm. Es brauste, brummte, röhrte, quietschte und hupte. Das kam von den vielen Autos."

"Am Abend, bevor ihm die Augen zufielen, dachte der Eisbär an wisperndes Savannengras, springende Gazellen und Gnus, Löwen und Elefanten und schon war er eingeschlafen.

Aber, oh Schrecken, was war denn das? Hier wuchs kein einziges Hälmchen! Weit und breit sah er nichts als rissige Erde und staubigen Sand. Die Sonne brannte unbarmherzig auf das ausgemergelte Land und Menschen und Tiere litten Hunger und Durst. Dem Eisbären wurde es in seinem Pelz sehr heiß."